Ruf’ doch mal wieder an …
Ich möchte heute eine Lanze für das gute alte Telefon brechen, das meiner Meinung nach immer mehr im Kontakt mit den Mitmenschen in den Hintergrund tritt. Nicht nur im beruflichen Alltag, auch mit Freunden oder den nächsten Angehörigen wird mittlerweile gerne per E-Mail kommuniziert (von der SMS ganz zu schweigen), anstatt wie früher rasch zum Hörer zu greifen.
Eine E-Mail hat natürlich viele Vorteile, sie ist schnell nebenher geschrieben, der andere muß dafür nicht gerade erreichbar sein oder Zeit und Lust haben, man muß sich auch nicht auf sein Gegenüber konzentrieren und hat mehr Zeit und Muße zum Formulieren seiner Gedanken aber der spontane menschliche Kontakt bleibt dabei auf der Strecke. Manchmal entstehen auch Missverständnisse, weil der Adressat die Formulierungen evtl. anders und dabei nicht immer im Sinne des Schreibers interpretiert. Und nicht jeder hat einen sympathischen E-Mail-Schreibstil. So manche E-Mail-„Tyrannen“ sind im persönlichen Gespräch wirklich äußerst charmant und zuvorkommend, können dies aber anscheinend nicht schriftlich manifestieren.
Telefonieren schafft dagegen einfach mehr Nähe. Auch im Kundenkontakt finde ich es sehr angenehm und wichtig, von Zeit zu Zeit die Maus stehen zu lassen und zum Hörer zu greifen, um mal wieder die Stimme meiner Kunden zu hören und ein Projekt zu besprechen anstatt eine E-Mail zu schreiben. Bei einem Erstkontakt ziehe ich die telefonische Kontaktaufnahme sogar vor, um den potentiellen Kunden etwas besser kennenzulernen. Manchmal geht es gerade bei komplizierteren Sachverhalten telefonisch auch weitaus schneller, denn ansonsten werden häufig viele E-Mails zeitaufwendig hin- und hergeschickt, bis wirklich alle Fragen geklärt sind.
Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, wieder öfter zum Hörer zu greifen und meine berufliche und private Umwelt verstärkt anzurufen statt auf „kontaktarme“ E-Mails oder SMS auszuweichen. Mal sehen, vielleicht fange ich dann demnächst an Briefe zu schreiben, so per Hand und richtig nostalgisch mit Kuvert und Briefmarke, per Post und allem Drum und Dran … wo ist mein alter Schulfüller …
(Foto: Creative Collection)