Geschmacklose Akquise-Pralinen
Apropo „ruf doch mal wieder an“. Heute hatte ich einen Anruf einer Hamburger Firma für Büroartikel. Ein, der Stimme nach zu urteilen, relativ junger Mann erzählte mir in Stakkato-Sätzen in rasantem Tempo (damit ich ihn nicht unterbrechen kann), dass ein Mitarbeiter (?) meines Unternehmens (?) freundlicherweise bei einer Meinungsumfrage dieser Hamburger Büroartikelfirma mitgemacht hatte (???). Und die Hamburger Firma möchte mir nun als Dankeschön eine Schachtel Pralinen schenken.
Ich unterbrach ihn dann doch und fragte, ob dieser Mitarbeiter zufällig einer meiner Hunde gewesen sei. Denn ansonsten könne es sich nur um mich handeln und ich habe definitiv an keiner Meinungsumfrage für seine Firma teilgenommen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Kaltakquise ein äußerst schwieriges und zumeist undankbares Unterfangen ist und ich habe natürlich Verständnis dafür, dass so mancher Marketingleiter meint, eine superintelligente Erstkontakt-Strategie erfinden zu müssen. Aber das sollte nicht so weit gehen, dass potentiellen Kunden im Verkaufsgespräch zuerstmal offensichtliche Lügen aufgetischt werden und ihnen außerdem als Belohnung für’s Zuhören mit einer billigen Schachtel Pralinen vor der Nase rumgewedelt wird.
Ich finde diese respektlose Vorgehensweise befremdlich, eventuell hat diese Firma ja wirklich ein gutes Produkt-, Preis- oder Serviceangebot und eventuell hätte ich ja echtes Interesse an deren Produkten gezeigt. Mich hätten als Kunde jedoch eher Fakten interessiert als kostenlose Pralinen, aber das scheint die betreffende Firma nicht mal in Betracht zu ziehen. Sie können sich wahrscheinlich vorstellen wie lange dieses „Verkaufsgespräch“ gedauert hat.
Das nächste Mal werde ich einen meiner Hunde an’s Telefon holen. Dann soll der sich mit dem Mann unterhalten … das bringt ungefähr genauso so viel.